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Neben dem Bereich der Physiotherapie hat sich mittlerweile auch die Osteopathie als neues innovatives Behandlungskonzept etabliert. Vielen schwören bereits auf die Künste eines Osteopathen, fragt man jedoch was im Rahmen einer osteopathischen Einheit gemacht wird, so können nur ganz wenige eine geeignete Beschreibung liefern.

Dieser Artikel bietet einen kurzen Überblick über die Arbeitsweise eines Osteopathen! Die FRAGE: was ist Osteopathie sollte danach geklärt sein!

Die Osteopathie ist eine ganzheitlich medizinische Therapieform bei der es um das Zusammenspiel von Bewegungapparat, Organen und Körperflüssigkeiten geht.

Im Zentrum stehen die Unterstützung der eigenen Selbstheilungskräfte, das Funktionieren des menschlichen Körpers als Einheit und die wechselseitige Beeinflussung von Struktur und Funktion. Die individuelle Behandlung ergibt sich aus einer umfassenden Untersuchung. Bestehend aus der Krankengeschichte (schulmedizinische Befunde, Erkrankungen, Medikamente, etc.), der Anamnese und der Befundung mittels der Hände.

Der Osteopath palpiert mit seinen Händen Spannungen, Dysfunktionen und Bewegungsblockaden in allen Geweben des Körpers und versucht die Beschwerden und deren Ursachen zu lokalisieren. Demnach werden für den Patienten individuell angepasste osteopathische Techniken aus verschiedensten Bereichen angewandt.

Für einen gesunden Körper ist eine freie physiologische Bewegung in allen Geweben wichtig!

Zusammenfassend kann man also sagen, dass der Osteopath nicht die Symptome einer Schädigung behandelt, sondern deren Ursache! Nur wenn die Ursache der Erkrankung behoben wird, können auch die Symptome gelindert werden!

Die Osteopathie unterteilt sich in drei Hauptbereiche:

– Strukturelle Osteopathie:

Die strukturelle Osteopathie betrifft den gesamten Bewegungapparat, Sehnen, Muskeln, Bänder, Gelenke,…

Viscerale Osteopathie:

Es werden Dysfunktionen der inneren Organe, deren Hüllen und Aufhängung am Bewegungsapparat unter Berücksichtigung des Gefäß- und Lymphsystems behandelt.

– Cranio Sacrale Osteopathie:

Das Cranio Sacrale System umfasst Gehirn und Rückenmark, den Liquor (Gehirnflüssigkeit), die Hirnhäute, die Wirbelsäule und die Schädelknochen, die das zentrale Nervensystem schützend umgeben. Dieses System steht somit in enger Verbindung mit allen Systemen unseres Körpers, die es beeinflusst und von denen es wiederum selbst beeinflusst werden kann. Ein Spannungsungleichgewicht im Cranio Sacralen System kann daher sowohl zu sensorischen, motorischen als auch zu vegetativen Symptomen führen. Umgekehrt können Haltungsschwächen, koordinative Störungen, Lern- und Konzentrationsdefizite, chronische und entzündliche Prozesse sowie Traumata und Operationen zu Spannungänderungen im Cranio Sacralen System führen. In der Behandlung wird versucht, eine optimale Funktion des Organismus wieder herzustellen, um damit ein vollständiges Gleichgewicht des Körpers zu erreichen.

Wichtig ist hier aber anzuführen, dass die Osteopathie in keinster Weise die klassische Physiotherapie ersetzen kann, vielmehr handelt es sich um einen zusätzlichen Behandlungsansatz!

Sollten Ihr Interesse geweckt sein beziehungsweise haben Sie seit längerer Zeit körperliche Probleme oder sogar Schmerzen, dann schauen Sie ruhig bei uns im igia Ambulatorium für Physiotherapie in der Aignerstraße 29 vorbei und lassen sich von unseren diplomierten Osteopathen behandeln!

Bis bald,

Liebe Grüße Mag. BSc Hannes Rottenspacher

 

Ein ungeschickter Stoß gegen die Bettkante, in der Eile Tür und Tisch gestreift, beim Sport blöd umgeknickt– und schon ist es passiert. Auf einen heftigen Schmerz folgt eine Verfärbung. Nahezu jede Sportverletzung, sofern sie eine geschlossene Verletzung des Bewegungsapparates ist, wird begleitet von Blutungen in das betroffene Gewebe. Es entsteht ein Bluterguss (Hämatom) und in der Regel versucht die Mehrheit diese Schwellung mit Hilfe von Eisanwendungen zu bekämpfen.

Vielerorts mag das plausibel klingen, jedoch hört man immer wieder unterschiedliche Meinungen zu diesem Thema, nämlich unbedingt Eis auflegen sagen die einen, die anderen wehren sich strikt gegen Eisanwendungen bei Verletzungen. Mittlerweile ist man jedoch generell sehr viel zurückhaltender geworden, denn die neusten Untersuchungen und Studien haben ergeben, dass die Anwendung von Eis verschiedene physiologische Wundheilungsprozesse ungünstig beeinflusst. Das heißt, es wird sogar davon gesprochen, dass Kryotherapie (=Fachausdruck für Behandlungen mit Eis)  die Heilungsdauer beträchtlich verlängert. Bei anderen Studien hingegen kam es durchaus zu positiven Effekten. Viele der Patienten gaben eine deutliche Schmerzlinderung an.

Die Frage, welche sich jetzt hier stellt, lautet, ob Eisanwendungen zu empfehlen sind. Dies ist schwierig zu beantworten und sollte von Person zu Person individuell beurteilt werden. Ich persönlich finde, dass die Behandlung mit Eis lediglich in den ersten 10 – 15 Minuten nach Auftreten einer akuten Verletzung sinnvoll ist, denn während dieser Zeitspanne gilt es den Schmerz zu lindern und die Schwellung einzudämmen. Das subjektive Empfinden des verringerten Schmerzes führt schnell dazu, dass man zu einem Befürworter der Eisanwendungen wird. Die verminderte Schmerzrezeptorenaktivität ist jedoch nicht gleichzusetzen mit einer beschleunigten Regeneration. Studien belegen, dass nach etwaigen Kryoanwendungen sich Ödeme sogar stärker ausbilden, als dies ohne Eis der Fall ist. Eis ist laut vieler Studien auch nicht entzündungshemmend. Wichtige Regenerationsprozesse können durch zu lange Eisanwendungen negativ beeinflusst werden.

Ich persönlich würde deshalb zu naturheilkundlichen Anwendungen wie dem Topfenwickel raten. Topfen (Quark) enthält Kasein (phosphorsäurehaltig) und dies bringt den krankhaft veränderten Stoffwechsel wieder in Schwung, da es eine „anziehende“ Wirkung hat und somit auf entzündete Gebiete einwirkt. Außerdem wirkt er abschwellend, entzündungshemmend, schmerzlindernd und angenehm kühlend laut diverser Studien.

Was sollte man also abschließend bei einer frischen Verletzung machen??

Bei akuten Verletzungen, wie zum Beispiel Muskelzerrungen, Faserrisse, Umknicken des Fußes, Stürze oder Verdrehungen des Kniegelenkes sollte immer nach der P.E.C.H Regel vorgegangen werden.

P = Pause (sofortiger Bewegungs- bzw. Belastungsabbruch)
E = Eis (aber nur 10-15min)
C = Compression (Bandagierung)
H = Hochlagern der betroffenen Extremität

Bereits am gleichen Tag der Verletzung sollte man von Eis auf Topfenwickel umstellen, um so die Entzündung noch gezielter eindämmen zu können. Dazu verwendet man einen gewöhnlichen Topfen bzw. Quark aus dem Supermarkt, den man auf die geschwollene Stelle relativ dick aufträgt und mit einer Plastikfolie umwickelt. Danach wartet man ca. 20-30min, also bis der Topfen getrocknet ist und man kann ihn wieder abnehmen. Nach einigen Wickeln kommt es bereits zu großen Erfolgen. Ein Geheimtipp besteht darin, dem Topfen einen Schluck Mineralwasser beizumengen, da er durch die Kohlensäure viel cremiger wird und somit viel einfacher auf die Haut aufzutragen ist.