Beiträge

von Alfred Mühlberger

Ich werde häufig in der Therapie gefragt, „ob Schwimmen gut ist“. Oft muss ich dem Patienten jedoch Einschränkungen beim Bewegungsdrang im Wasser mitgeben.

Hier ein kleiner Auszug:

  • Schwimmen kann leider nicht gegen Osteoporose eingesetzt werden. Hier fehlen die High-Impact-Kräfte, da das Wasser die Belastung auf den Bewegungsapparat zu stark reduziert und die Knochendichte damit nicht erhöht wird.
  • Des einen Leid ist des anderen Freud! Sollten Gelenksprobleme bestehen, kann Schwimmen eine Möglichkeit sein, sportlich aktiv zu werden, ohne schmerzhafte Belastungen zu produzieren (Arthrosen aller Art – Hüfte, Knie, Sprunggelenk …). Aber auch hier ist Vorsicht geboten. Probleme in der Schulter können durch Schwimmen häufig verschlechtert werden (hier ist das Aquatraining zu bevorzugen.
  • Auch Knie- oder Hüftprobleme sind keine Freunde des Brustschwimmens (hier ist auf jeden Fall Rückenschwimmen bzw. Kraulen zu empfehlen).
  • Bei Beschwerden der Lenden- bzw. Halswirbelsäule kann die Brustschwimmtechnik durch das Überstrecken des Halses und die Hohlkreuzbildung zu einer Verschlimmerung der Beschwerden führen. Darum sollte hier vor allem darauf geachtet werden, so flach als möglich im Wasser zu liegen oder idealerweiser sogar beim Beinschlag mit dem Kopf einzutauchen – am besten ist auch hier das Rückenkraulen.
  • Sollte ein bekanntes Herz-Kreislauf- Problem bestehen, kann der durch den Wasserdruck verstärkte Blutrückfluss das Herz überlasten. Hier sollte auf jeden Fall der behandelnde Arzt gefragt werden.

Da die wenigsten Schwimmer das Rückenkraulen bzw. die Kraultechnik beherrschen, dies aber die schonendsten Schwimmstile sind, kann ich die Empfehlung, einen Schwimmtrainer zu konsultieren, nur voll unterstützen. Nur mit der richtigen Technik macht Schwimmen Spaß und kann eine gute Kombination zu den anderen Sportarten sein.

Aquajogging
Aus physiotherapeutischer Sicht stellt das Schwimmen bzw. die Bewegung im Wasser eine wichtige Komponente dar. Auch wenn die typischen Schwimmstile nicht immer zu empfehlen sind. Vor allem die Aquagymnastik kommt in der Therapie häufig zum Einsatz. Viele Verletzungen bzw. postoperative Zustände lassen ein Schwimmen im herkömmlichen Sinne nicht zu, darum ist ein Training im brusttiefen Wasser vorzuziehen. Mit Hilfe des Wasserwiderstandes und diverser Hilfsmittel wie Paddels oder Schwimmbretter ist ein effektives Aufbautraining bei Verletzungen möglich.

„Die am meisten zu empfehlende Schwimm-Art ist das Rückenschwimmen. Hier wird der Körper in einer optimalen Position gehalten, die Rückenmuskeln gekräftigt und die Halswirbelsäule entspannt.“

Grundsätzlich ist Schwimmen für Menschen in jedem Lebensalter geeignet. Durch die physikalischen Eigenschaften des Wassers und deren Wirkung auf den menschlichen Körper gehört das Schwimmen zu den gesündesten Sportarten.

Schwimmen ist keine natürliche Fähigkeit und muss wie das Radfahren erlernt werden. Neben den vier Grundtechniken Rückenschwimmen, Brustschwimmen, Kraulen und Delfin gibt es auch noch zahlreiche andere Arten der Aquafitness.

Guter oder schlechter Schwimmer? Das hängt zum Großteil von der technischen Ausführung der Bewegungen in der jeweiligen Grundtechnik ab. Ziel ist es einen möglichst ökonomischen Schwimmstil zu erlernen. Deshalb ist eine solide Schwimmtechnik der entscheidende Schlüssel zum Erfolg.
Wer mit dem Schwimmen beginnt oder sich verbessern will muss „fühlen“ und „verstehen“ was im Wasser passiert. Eine Trainingseinheit mit einem Schwimmtrainer kann hier der Start in ein neues Schwimmgefühl sein. Fehler sollten möglichst von Beginn an vermieden werden. Erst einmal falsch eingeschliffene Bewegungen sind deutlich schwerer zu korrigieren.
Am Beginn sollte man sich 2 bis 3x/Woche für das Schwimmen Zeit nehmen um auch Fortschritte zu machen. Die Schwimmdauer sollte 20 bis 40 Minuten betragen, je nach konditioneller Voraussetzung dementsprechend länger.

TIPP: Ergänzendes Krafttraining, Stabilisationstrainng und Beweglichkeitstraining

von Josef Wenger

Grundsätzlich ist Schwimmen für Menschen in jedem Lebensalter geeignet. Durch die physikalischen Eigenschaften des Wassers und deren Wirkung auf den menschlichen Körper gehört das Schwimmen zu den gesündesten Sportarten.

Schwimmen hat folgende Vorteile:

  • Geringes Verletzungsrisiko
  • Auftrieb schont die Gelenke
  • Training des Herz-Kreislauf-System
  • Fast alle Muskelgruppen werden trainiert
  • Verbesserung der Lungenfunktion durch verstärkte Aktivierung der Atemmuskulatur
  • Wasserwiderstand und Wassertemperatur als optimale Voraussetzung zum Abnehmen
  • Ideales Gefäßtraining durch Förderung der Blutzirkulation
  • Entspannende Wirkung von Wasser

Schwimmen ist keine natürliche Fähigkeit und muss wie das Radfahren erlernt werden. Neben den vier Grundtechniken Rückenschwimmen, Brustschwimmen, Kraulen und Delfin gibt es auch noch zahlreiche andere Arten der Aquafitness.

Guter oder schlechter Schwimmer?
Das hängt zum Großteil von der technischen Ausführung der Bewegungen in der jeweiligen Grundtechnik ab. Ziel ist es, einen möglichst ökonomischen Schwimmstil zu erlernen. Deshalb ist eine solide Schwimmtechnik der entscheidende Schlüssel zum Erfolg. Wer mit dem Schwimmen beginnt oder sich verbessern will, muss „fühlen“ und „verstehen“, was im Wasser passiert. Eine Trainingseinheit mit einem Schwimmtrainer kann hier der Start in ein neues Schwimmgefühl sein.

Am Beginn sollte man sich 2–3x/Woche für das Schwimmen Zeit nehmen, um auch Fortschritte zu machen. Je nach Kondition über eine Dauer von 20 bis 40 Minuten, je nach konditioneller Voraussetzung auch länger.

Training im vita club:
Im vita club findest du für das Kraft-, Stabilisations- und Beweglichkeitstraining alle möglichen Voraussetzungen, um dich im Trockenen optimal auf das Schwimmen vorzubereiten bzw. das Schwimmtraining zu ergänzen.

Neben der Unterstützung durch einen Trainer kann über ein Ausdauertraining (für eine positive Wirkung auf die Knochendichte bieten sich hier Impactsportarten wie z. B. das Laufen oder flottes Gehen an) und ein Krafttrainingsprogramm am konditionellen Aufbau gearbeitet werden. Durch gezielte freie Stabilisationsübungen kann z. B. die Wasserlage fürs Kraulen verbessert werden. Dein Trainer zeigt dir auch gerne Übungen, um deine Beweglichkeit für den jeweiligen Schwimmstil zu verbessern.

Über ein Personal Training bei Sepp Wenger (vita club West) kann auch ein Techniktraining im Schwimmbecken gebucht werden.

Sind alle Fehler ausgemerzt, geht es in erster Linie darum, seine Trainingseinheiten, sowohl an Land als auch im Wasser, regelmäßig durchzuführen und weiter an seiner Technik zu arbeiten, um die Schwimmzeiten stetig zu verbessern.

Viel Spaß in der Schwimmsaison!


Dies ist nun eine Serie von einem anderen Gastautor, Marko Jankovic, ebenfalls Physiotherapeut im igia-Ambulatorium für Physiotherapie in der Aignerstraße. Vielen Dank für diese tolle Serie.

Schwimmen Teil 3, Brust- und Schmetterlingsschwimmen

Wer die vorangegangenen Beiträge gelesen hat, kennt die Grundlagen des Wettkampfschwimmens und wird wissen, dass es sich beim Brust- und Schmetterlingsschwimmen um die zwei anspruchsvolleren Schwimmtechniken handelt. Gegensätzlich der allgemeinen Meinung möchte ich hier erwähnen, dass nicht das Schmetterlingsschwimmen die schwierigste Schwimmtechnik ist, nein, technisch richtig ausgeführt, ist es das Brustschwimmen. Dies ist ganz einfach zu erklären: Bei der Wettkampftechnik Brust muss der Schwimmer viel größere, im Vergleich zu den anderen drei Schwimmarten, Widerstände überwinden. Das erklärt auch die enormen Zeitunterschiede zwischen den einzelnen Weltrekordzeiten. Somit ist das Brustschwimmen „die langsamste Schwimmart“. Nachdem in den Beiträgen zuvor zunächst die leichteren Schwimmtechniken beschrieben wurden fange ich hier mit dem Schmetterlingsschwimmen an.

Schmetterlingsschwimmen bzw. Delfinschwimmen

Schmetterling- oder Delfinschwimmen, wie es oft bezeichnet wird, ist eine Technik, welche auf den Bein Rhythmus aufbaut. Die Beinbewegung ist eine peitschenähnliche Bewegung, welche den Ursprung im Becken hat. Das bedeutet, vom Becken bis zu den Zehenspitzen wird die Amplitude der Bewegung immer größer. Somit wird am Ende der Beine, beziehungsweise Füße, ein dynamischer Punkt erzeugt, welcher in Folge einen enormen Antrieb verleihen kann. Pro Armzyklus kommen zwei Beinschläge, einer bevor die Arme mit dem Wasserfassen anfangen, der zweite kurz vor dem dynamischen Punkt des Beinschlages. In einer effektiven Form ausgeführt, hebt der Beinschlag das meist, im Bezug zum Rest des Körpers, tiefliegende Becken über die Schwimmwelle und unterstützt somit die Widerstandsreduktion. Der Armzyklus erfolgt als symmetrische Gleichschlagbewegung. Die Arme tauchen gleichzeitig in das Wasser und werden genauso gleichzeitig aus dem Wasser gehoben. Am Bauch liegend bedeutet das, dass die Hände vor dem Körper ins Wasser kommen und neben den Oberschenkeln wieder herauskommen. Das Atmen hat sich in den letzten Jahren bei dieser Schwimmtechnik geändert. Früher sind nur Atemtechniken praktiziert worden, bei welchen der Kopf gerade nach vorne gehoben wird. Mittlerweile gibt es viele Schwimmer, welche den Kopf zur Seite rollen, wie beim Kraulschwimmen, oder sogar diese zwei Arten miteinander kombinieren.

Brustschwimmen

Die Technik beim Brustschwimmen wird ebenfalls rund um den Brustbeinschlag aufgebaut. Im Gegensatz zum Schmetterlingsschwimmen, wobei die Kraftanforderung meistens die größte Schwierigkeit darstellt, ist es beim Brustschwimmen die Beweglichkeit. Um einen effektiven Brustbeinschlag ausführen zu können muss genug Beweglichkeit in der Wirbelsäule, in den Hüft- und Kniegelenken vorhanden sein. Ist dies nicht der Fall entstehen viele Variationen dieses Wettkampfbrustbeinschlages. Die ist auch der Grund wieso es schwierig ist sowohl im Kindesalter, aber vor allem im Erwachsenenalter, den richtigen Beinschlag zu erlernen. Mit dieser Überlegung stellt sich dann die Frage, wie kompetent die Schwimmkurse sind, welche diese Technik als erste zu erlernende wählen. Ohne näher auf die Ausführung des Beinschlages einzugehen, soll erwähnt sein, dass es sich hierbei um einen symmetrischen Beinschlag handelt, welcher gelichzeitig von beiden Beinen ausgeführt wird. Ebenso erfolgt der Armzyklus. Am Bauch liegend fängt dieser vor dem Körper an und geht in etwa zurück bis zur Höhe der Schultern, eventuell bis zum Brustkorb. Von dort werden die zusammengeführten Arme wieder vor dem Körper geführt, im Gegensatz zum Schmetterlingsarmzug, bei welchem die Arme komplett nach hinten durchgestreckt werden. Werden der Beinschlag und der Atemzug richtig getimt, entsteht eine Gleitphase in dem Moment, wo sowohl die Beine, als auch die Arme ausgetreckt sind. Die Atmung erfolgt bei dieser Schwimmart während der Phase, wo sowohl die Arme, als auch die Beine angezogen werden. Dies ist der Grund wieso sich der nicht nur der Kopf, sondern auch der Rumpf aus dem Wasser hebt und somit eine sehr ungünstige Wasserlage mit hohen Widerständen schafft.

Betrachtet man nun reflektierend die wesentlichen Punkte zum Erlernen der Schwimmfähigkeit, zum Erarbeiten der Wasserlage und zur Ausführung der einzelnen Schwimmtechniken, wird einem bewusst, wie komplex das Schwimmen ist. Aus diesem Grund ist, auch für noch so jeden Hobbyschwimmer, welcher gewisse Techniken beherrschen möchte, ein regelmäßiges Training unabdingbar und eine professionelle Unterstützung sinnvoll. Schlussendlich ist das Wassergefühl die wichtigste Fähigkeit, welche ein Schwimmer haben muss. Diese kann man nur dann entwickeln, wenn man regelmäßig schwimmen geht.

Sollten sie mehr Interesse an diesem Gesundheitssport haben berät sie das Physiotherapeutenteam vom IGIA >> gerne weiter.

Marko Jankovic

Dies ist nun eine Serie von einem anderen Gastautor, Marko Jankovic, ebenfalls Physiotherapeut im igia-Ambulatorium für Physiotherapie in der Aignerstraße. Vielen Dank für diese tolle Serie.

Schwimmen Teil 2, Wasserlage, Rücken- und Kraulschwimmen

Nachdem im ersten Teil das Erlernen der Schwimmfähigkeit erläutert wurde, gilt es hier als Grundlage für alle weiteren Fertigkeiten. Als Basis für das Schwimmen muss ergänzend eine günstige Wasserlage erarbeitet werden. Um diese einstellen zu können, muss man zunächst wissen, was als „günstige Wasserlage“ gemeint ist. Ganz simpel erklärt  sollte man beachten, dass folgende fünf Körperstellen möglichst hoch im Wasser liegen: Stirn, Schultern und Beckenkämme. Um dies gewährleisten zu können müssen einerseits effektive Beinbewegungen ausgeführt werden, andererseits muss der Kopf richtig positioniert sein.

Rückenschwimmen und Kraulschwimmen

Das Rücken- und Kraulschwimmen sind aufgrund ihrer relativ einfachen, im Vergleich zum Brust- und Schmetterlingsschwimmen, technischen Anforderungen leichter zum Erlernen und sind daher günstig diese als erstere Schwimmtechniken zu erarbeiten. Der Beinschlag ist bei diesen beiden Schwimmarten der Gleiche: Ein wechselseitiger Beinschlag. Dieser scheint eine sehr einfache Bewegung zu sein, jedoch sollte nicht unterschätzt werden, dass die Koordination der unteren Extremitäten sowohl zueinander, zum Armzyklus und im Bezug auf die Effektivität im Wasser hohe Ansprüche stellt. Zum Wechselbeinschlag werden bei beiden dieser Schwimmstile die Arme in einem zirka 180 gradig versetztem Zyklus ausgeführt.

Die Schwierigkeit bei der Ausführung dieser zwei Techniken ergibt sich vor allem in der Koordination der beiden Arme, nachdem sich ein Arm unter Wasser befindet, während der andere oberhalb des Wassers ist. Geht man davon aus, dass man diese Technik möglichst effektiv, sprich mit möglichst wenig Kraftaufwand möglichst schnell vorankommen, ausführen möchte, dann muss vor allem die aktive, die Unterwasserphase, gut erarbeitet und trainiert werden. Andernfalls würde der Schwimmer mit sehr hoher Frequenz schwimmend bald müde werden, ohne dabei viele Meter zurückgelegt zu haben.

Das Rückenschwimmen ist insofern einfacher für Anfänger, weil im Gegensatz zum Kraulschwimmen, der Kopf außerhalb des Wassers ist und somit das Atmen leicht fällt. Die Atmung stellt für ungeübte Schwimmer oft das größte Problem dar. Zweifelsohne ist das Atmen notwendig beim Schwimmen, jedoch macht der ungeübte Sportler den Fehler, das Schwimmen der Atmung, anstatt die Kopfbewegung dem Armzyklus anzupassen.

Auch wenn hier nicht detailliert auf Einzelheiten eingegangen wurde ist zum Herauslesen, dass es eine Menge an Faktoren gibt, auf welche geachtet werden muss, möge man in wettkampftechnischer Form Rücken- oder Kraulschwimmen. Bei Fragen können sie sich gerne an das Physiotherapeutenteam des IGIA >> wenden.

Im nächsten Beitrag werden grob das Brust- und Schmetterlingsschwimmen erläutert. Viel Spaß beim ausprobieren!

Marko Jankovic