Der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel = gutartiger, anfallsartiger Schwindel der durch Lageveränderungen des Körpers hervorgerufen wird

Der Lagerungsschwindel ist im Prinzip harmlos, für die Betroffenen jedoch äußerst unangenehm.

 

Symptome:

Die Betroffenen beschreiben diesen Schwindel oftmals als „Karussell im Kopf“, es wird dann vom sogenannten Drehschwindel gesprochen.

  • Anfallsartiges Auftreten
  • Von der Lageposition abhängig
    • Beim Aufrichten aus der Liegeposition
    • Beim Bücken
    • Beim Umdrehen im Bett
  • Endet von selbst und dauert nur wenige Sekunden

 

Ursachen:

Die Ursache findet sich im Innenohr, dort liegt unser Gleichgewichtsorgan, die 3 Bogengänge. Diese Bogengänge sind in den 3 Dimensionen des Raums ausgerichtet und mit einer Flüssigkeit gefüllt.

Es kann durch verschiedene Ursachen, wie Bsp.: einer Entzündung im Innenohr und des Gleichgewichtsorgans, Unfällen, oder auch einfach nur durch ein höheres Lebensalter, zur Ablösung von kleinen Kristallen (Ohrsteinen) in diesen Bogengängen kommen. Dies sind jedoch nur Vermutungen, die genaue Ursache warum sich diese Ohrsteine ablösen ist unbekannt.

Diese schwimmen dann in der Flüssigkeit und sinken dort immer zum tiefsten Punkt der Bogengänge ab, dieser befindet sich je nach Lage des Körpers wo anders. Muss man sich dann jedoch schneller bewegen oder seine Lage verändern, geraten diese Steinchen in Bewegung, jedoch langsamer als wenn sich nur die Flüssigkeit in den Bogengängen befindet. Dadurch werden fehlerhafte Rauminformationen an das Gehirn weitergeleitet, es entsteht der Drehschwindel. Wenn sich die Steinchen wieder niedergelassen haben, verschwindet der Schwindel wieder.

 

Therapie:

Ein Lagerungsschwindel kann nicht medikamentös behandelt werden.

In der Physiotherapie setzt man gezielte Lagerungsmanöver ein, um die Ohrsteine wieder zurück an ihren Platz zu befördern. Je nachdem in welchem Bogengang sich die Steinchen befinden, wird ein anderes Manöver angewendet. Diese Manöver werden von dem Therapeuten vorgezeigt und miteinander durchgemacht, danach sollte der Patient zu Hause auch in der Lage sein, diese Übungen selber durchzuführen. Mit diesen auch sehr einfachen Übungen kann das Schwindelgefühl für gewöhnlich schnell behoben werden.

Bei den meisten Patienten ist der Lagerungsschwindel jedoch nur eine lästige Nebendiagnose, der Grund warum sie in die Physiotherapie kommen ist oft ein anderer. Wenn der Therapeut einem aber mit einer so leichten Technik helfen kann diesen lästigen Schwindel zu beheben, ist der Alltag auch gleich wieder viel einfacher zu bewältigen und es fällt doch eine große Last ab.

 

 

Beitrag von Elisa Pfeiffer, Physiotherapeutin im igia Ambulatorium, Salzburg.

 

Der gesunde Knochen baut ständig altes Gewebe ab und neues wieder auf. Ist dieses Gleichgewicht gestört, und der Knochen wird mehr ab- als aufgebaut, leidet darunter die Festigkeit und Knochendichte. Vor allem die Stabilität verleihenden Knochentrabekel verlieren an Festigkeit. Ist dies der Fall, treten typische Verletzungen und Frakturen an der Wirbelsäule und den Gliedmaßen auf.

In Österreich leiden Schätzungen zu Folge ca. 740.000 Menschen an Osteoporose, darunter sind etwa 617.000 Frauen. Es wird geschätzt, dass ungefähr 30% aller Frauen über 50 Jahre an Osteoporose erkrankt sind. 2/3 aller Frauen zeigen im Alter von 80 Jahren ein erhöhtes Frakturrisiko.

 

Unterschieden wird:

Primäre Osteoporose

  • Betrifft 95% aller Osteoporose Fälle.
  • Frauen haben von Haus aus weniger Knochenmasse als Männer.
  • Mit Absinken des weiblichen Geschlechtshormons, in den Wechseljahren, führen zum Abbau von Knochensubstanz.
  • In der Entstehung spielt die körperliche Aktivität und gesunde Ernährung eine Entscheidende Rolle.

Sekundäre Osteoporose

Für diese Form gibt es klar definierte Ursachen. Der Knochenschwund ist also nicht die Erkrankung selbst, sondern zählt zu den Symptomen der eigentlichen Erkrankung.

  • Aufgrund von Erkrankungen der Hormondrüsen à Hormonmangel/ Hormonüberschuss.
  • Aufgrund von Störungen bei der Nahrungsaufnahme oder bei der Verdauung von Nahrungsbestandteilen.
  • Aufgrund von chronischen Nierenerkrankungen.
  • Aufgrund von Bewegungsunfähigkeit.
  • Aufgrund von entzündlichen Erkrankungen und Erkrankungen des Knochenmarks.

 

Was kann ich frühzeitig tun, um Osteoporose nicht zu begünstigen?

Eine ausgewogene Ernährung und ein ausreichendes Maß an körperlicher Aktivität begünstigen eine stabile Knochenstruktur. Bewegungsformen bei welchen es zu Krafteinwirkungen am Skelettsystem kommt, wirken dem Knochenabbau nicht nur entgegen, sondern können den Knochenaufbau begünstigen.

 

Was kann ich tun, wenn ich bereits Osteoporose habe?

Basis jeder Behandlung ist die ausreichende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D. Ebenso ist das richtige Maß an Bewegung und Sport ein wesentlicher Faktor bei der Bekämpfung von Osteoporose.

Wichtig ist das Ausschalten von Risikofaktoren für Stürze:

  • Teppichläufer vermeiden
  • Für ausreichend Beleuchtung Sorgen
  • Wenn möglich und nötig Geländer oder Handlauf bei Treppen befestigen

 

 

 

 

 

Schon in der Gondel nach oben, fallen alle Sorgen ab und wir lassen den Alltag hinter uns. Dann auf frischem Pulverschnee mit den Skiern ins Tal düsen, den ganzen Tag neue Pisten entdecken und am Abend noch in eine romantische Hütte einkehren – traumhaft. Für viele Menschen ist der Ski-Urlaub das Highlight zum Jahresbeginn.

Die Pisten können immer besser präpariert werde und das Equipment entwickelt sich stetig weiter. Schneller, leichter und besser ist das Motto! Das macht zwar Skifahren zu einem Höchstgenuss, aber durch das hohe Tempo, das man bei dem Übermut vorlegt, erhöht sich auch das Verletzungsrisiko.

Wichtig: Gezieltes Training vor dem 1. Skitag

Enorme Belastungen wirken auf den Körper und ein Sturz bei hoher Geschwindigkeit sollte nicht unterschätzt werden. Skifahrer sollten daher vor dem Urlaub regelmäßig durch gezieltes Training ihre Muskeln stärken. Besonders wichtig ist das Ski-Workout für ungeübte Fahrer, die sich nach mehreren Jahren Pause wieder auf die Bretter wagen.

Beim Training, als Vorbereitung für die Ski-Saison, stehen Bein-Koordination und eine starke Körpermitte, also Rumpf- und Rückenmuskulatur, im Vordergrund. Auch der Gleichgewichtssinn spielt eine große Rolle und sollte trainiert werden, damit man leichter die Balance behält.

Am besten lässt man sich seinen individuellen Trainingsplan von einem Physiotherapeuten in Zusammenarbeit mit einem Fitnesstrainer erstellen. Kompetente Betreuung und ein effektives Training sorgen für maximalen Spaß ohne Verletzungen auf der Piste. Erst die Arbeit und dann das Vergnügen. 😉

 

Wenn man Ultraschall hört, denkt man eher an eine Untersuchungsmethode für Ärzte und weniger an eine therapieunterstützende Maßnahme in der Physiotherapie. Tatsächlich aber bedient man sich in der Ultraschalltherapie der mechanischen Wirkung der Schallwellen.

 

Wirkungsweise:

Der Schalldruck der Vibration führt im Gewebe zu einem Wechsel von Druck und Entlastung. Durch diesen Druck werden die Zellen komprimiert und Zellflüssigkeit wird aus der Zelle gedrückt. Bei Entlastung dehnt sich die Zelle wieder aus, durch den Sog der so entsteht saugt sich die Zelle wieder mit Nährstoffen voll, vergleichsweise mit einem Schwamm. Die verbrauchten Nährstoffe werden danach abtransportiert und die neu aufgenommenen Nährstoffe führen zu einem verbesserten Zustand der Zelle.

 

Anwendung:

Als Ultraschall werden Schallwellen bezeichnet, die über dem Hörbereich des menschlichen Ohres liegen. Je nach Einsatzgebiet und Indikation wird der therapeutisch genutzte Ultraschall durchgehend  oder unterbrochen abgegeben, der Frequenzbereich liegt hierbei zwischen 0,8 und 3 MHz. Die Behandlungsdauer richtet sich je nach Behandlungsgebiet und Schweregrad.

 

Einsatzgebiete/Ziele:

Tatsächlich kann der Ultraschall die Physiotherapie in den einzelnen Teilbereichen sehr gut ergänzen. Der Ultraschall wirkt sich positiv bei Schmerzen, Muskelverspannungen, Frakturen,  Narben- und Gewebsverklebungen sowie bei Sehnenansatz und Gelenksreizungen.

Weiter kann man den Ultraschall auch mit der konventionellen Elektrotherapie kombinieren zu einem sogenannten Simultanverfahren.

 

 

Kontraindikationen:

Natürlich gibt es auch Indikationen wo kein Ultraschall angewendet werden darf. Diese sind zum Beispiel direkt auf Gefäßen oder Nerven, direkt auf Tumore oder Metastasen, bei Blutgerinnungsstörungen, bei Gelenkersatz aus Polyethylen und auch bei fiebrigen Erkrankungen sollte von einer Ultraschallbehandlung abgesehen werden.

 

Artikel von igia Physiotherapeut Robert Bauer

… die vermieden werden können!

Fast jedem Menschen ist es schon einmal passiert: Ein unachtsamer Schritt und plötzlich ist der Fuß „umgeknickt“. Häufig bleibt dies ohne Konsequenzen und man kann danach beschwerdefrei weitergehen. Allerdings kann es auch passieren, dass man sich dabei eine Kapsel-Band-Verletzung am Knöchel zuzieht.

 

Was ist eine akute Kapsel-Band-Verletzung?

Eine Verletzung des oberen Sprunggelenks durch eine Verstauchung wird im Fachbegriff auch Distorsionstrauma genannt. Unterschieden wird dabei, ob der äußere Kapsel-Band-Apparat betroffen ist (Supinationstrauma) oder ob die Gelenkskapsel und die Bänder der Innenseite des Knöchels überbelastet wurden (Inversionstrauma). Je nach Schwere der Verstauchung  kann es entweder bei einer Überdehnung/Zerrung der Strukturen bleiben oder es resultiert ein (Ein)Riss der Bänder.

 

Welche Ursachen gibt es dafür?

Mehr als die Hälfte aller akuten Knöchelverletzungen entstehen durch sportliche Aktivitäten. Besonders gefährlich sind dabei Sportarten mit schnellen Richtungswechseln und Sprüngen sowie Kontaktsportarten. Aber auch im Alltag können unterschiedliche Gründe vorliegen, die zum Umknicken des Fußes führen. Das Tragen von unpassendem Schuhwerk oder ein unebener Untergrund sind Beispiele dafür. Abgesehen von äußeren Einflüssen können aber auch ein muskuläres Ungleichgewicht oder ein zu wenig straffer Kapsel-Band-Apparat verantwortlich für eine Instabilität des Sprunggelenks sein.

 

Was sind mögliche Symptome?

In der ersten Phase der Verletzung kann eine Schwellung mit einem begleitenden Bluterguss sichtbar sein. Zusätzlich treten meist Schmerzen im Bereich des Sprunggelenks auf, was oftmals mit einer verminderten Beweglichkeit einhergeht. Außerdem bestehen häufig ein instabiles Gefühl sowie Gangunsicherheiten im unebenen Gelände.

 

Warum ist Physiotherapie bei dieser Art von Verletzung wichtig?

Trotz der hohen Verletzungsrate wird die Sprunggelenksdistorsion häufig verharmlost. Wenn keine effiziente Behandlung erfolgt, kann es zu erneut auftretenden Verstauchungen, anhaltenden Schmerzen und nicht abklingenden Schwellungen kommen. Ist dies der Fall, hat sich eine chronische Instabilität manifestiert, wodurch eine schnellere Abnutzung des Gelenkknorpels begünstigt wird.

Ziele der Therapie sind in erster Linie die Beschwerden zu lindern und in weiterer Folge eine erneute Verstauchung zu verhindern. Dabei wird zum Beispiel eine korrekte Haltung des gesamten Körpers mit besonderer Betonung der Füße und Beine erlernt. Aber auch ein Stabilisations- und Kräftigungstraining der Beinmuskulatur ist von großer Bedeutung. Es empfiehlt sich daher auch bei einem vermeintlich harmlosen Umknicken eine Therapie zu machen.

 

Text von Julia Harml, B.Sc. Physiotherapeutin