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Wir alle kennen sie. Wir alle haben sie schon in Händen gehalten. Vielleicht haben wir uns sogar schon über sie geärgert. Die Faszie.

Hinter dem abstrakten Begriff Faszie steckt wie fast immer eine simple Erklärung. Die Faszie ist vereinfacht gesagt das Bindegewebe. Im Volksmund wird sie als „Flaxn“ bezeichnet. Doch warum soll diese Struktur für uns so wichtig sein?

Beim Essen von Huhn zum Beispiel scheint sie nur Ärger zu bereiten, weil sie oftmals untrennbar mit dem Fleisch verbunden ist. Glitschig ist sie auch, sodass man sie nicht wirklich zu fassen bekommt und essen kann man sie sowieso nicht, weil nach dem Kauen nur ein faserig zäher Kaugummi übrig bleibt, der dann wieder auf dem Teller landet.

Vergleicht man diese Beobachtungen mit dem, was in einem lebenden Körper vorgeht, so bekommt man eine sehr gute Vorstellung davon, welche Aufgaben die Faszie übernimmt. Betrachtet man das Fleisch bzw. den Muskel mit der Lupe oder unter dem Mikroskop, dann würde man feststellen, dass sich die Faszie spinnennetzartig um jede einzelne Muskelfaser legt und sie miteinander verbindet. An diesen Verbindungen ziehen wir, wenn wir versuchen, mit den Händen die Flaxe vom Fleisch zu trennen. Leicht ist es aber nicht, diese glitschige Struktur festzuhalten. Die Fasern des Bindegewebes haben nämlich die Eigenschaft, Wasser an sich zu binden, was sie äußerst gleitfähig macht. Zusätzlich bilden Zellen, je nach Belastungen, die im Körper wirken, feste stabile parallel verlaufende Fasern (z.B. Sehnen und Bänder) oder lockere flexible ineinander verzweigte Fasern aus (z.B. Unterhautgewebe und Gleitschichten). So entsteht ein einzigartiges Netz, das konträre Eigenschaften wie Stabilität bei gleichzeitiger Flexibilität und Gleitfähigkeit miteinander vereint.

Die treibende Kraft hinter dem Umbau ist die Bewegung. Wird die Zelle nicht verformt, bekommt sie keinen Anreiz, die Fasern zu erneuern. So wird das Netz bei Bewegungsmangel mit der Zeit faserig und zäh.

Die neueren wissenschaftlichen Erkenntnisse zeigen, dass sich viele Nervenendungen in diesem Fasernetz verzweigen, sodass wir Veränderungen in der Faszie auch bewusst wahrnehmen können. Vielleicht haben sie bereits ziehende Beschwerden und Bewegungseinschränkungen nach Verletzungen, lang andauernden Belastungen, nach Operationen oder bei der Arbeit verspürt und können diese jetzt einer Struktur im Körper zuordnen. Solche Beschwerden kann man oft dem faszialen Netz zuschreiben.

Um diese unangenehmen Empfindungen wieder loszuwerden, müssen Sie ihr Fasernetz adäquat bewegen. Sollten Sie dennoch Beschwerden haben, können Sie durch gezielte Behandlungen der Faszie dem Körper auf die Sprünge helfen.

 

Jakob Taferner, Physiotherapeut IGIA West

 

Wie lassen sich mit Radiofrequenz Falten und Formen glätten?
Radiofrequenz ist nichts Neues. In der Medizin wird sie schon seit vielen Jahren angewendet. Vor allem in der Schmerztherapie, aber auch bei Krampfaderbehandlungen oder sogar im Zuge von Schnarchtherapien wird Radiofrequenz erfolgreich angewendet.
Innerhalb der ästhetischen Medizin wird Radiofrequenz vor allem zur Faltenglättung und Gewebestraffung eingesetzt. Die hochfrequenten Radiowellen bieten die Möglichkeit einer gezielten Gewebeerwärmung. Daraus resultiert ein Zellerneuerungseffekt. Insbesondere die Kollagensynthese wird durch Radiofrequenz angeregt.

Was passiert genau bei einer Behandlung?
Mit einem speziell geformten Handstück wird mit dem Radiofrequenzgerät sanft die Haut massiert. Die Radiowellen werden dadurch in das Bindegewebe der Unterhaut eingebracht. Dort sitzt das Kollagen. Kollagen ist ein körpereigenes Protein, welches für die Straffheit des Bindegewebes zuständig ist. Mit zunehmendem Alter lässt die körpereigene Kollagenproduktion nach. Alles, was die Kollagenproduktion anregt, hilft also dabei, Gewebe zu straffen und Falten zu mindern.
(Wir empfehlen in diesem Zusammenhang auch unseren Artikel zur Lichttherapie!)
Bei der Radiofrequenzbehandlung erwärmt sich das Kollagen auf bis zu 50°C, was zur Folge hat, dass sich die Bindegewebsfasern zusammen ziehen. Man nennt diesen Effekt auch „shrinking“. Das führt zu einem Straffungseffekt, der sofort sichtbar ist und ca. 1-2 Tage anhält. Man könnte den Effekt auch als ein Straffen aus der Tiefe bezeichnen.
Noch viel interessanter ist aber der Langzeiteffekt. Denn durch die Erwärmung des Bindegewebes wird die Neuproduktion von Kollagen angeregt. Es bilden sich neue Kollagenfasern und die Neubildung von Elastin (welches für die Elastizität der Haut verantwortlich ist) wird gefördert. Dieser Effekt, der nach ca. 8 Behandlungen nicht nur sichtbar, sondern auch spürbar ist, hält über längere Zeit (ca. 6 Monate) an und verstärkt sich sogar noch. Unterstützt werden kann der Prozess durch Hyaluron in Form von Nahrungsergänzung.

Kann man mit Radiofrequenz auch Umfänge reduzieren?
Straffen ist eine Möglichkeit um die Körperformen positiv zu beeinflussen. Vielen Personen ist eine gleichzeitige Reduktion des Körperumfangs vor allem an Bauch und Oberschenkel wichtig. Dazu muss man an die Fettzellen ran. In diesem Fall kommt zusätzlich Ultraschall zum Einsatz. Hiermit können Fettzellen reduziert werden, indem es zu einer Zerstörung derselben kommt.

Wie fühlt sich eine Behandlung an und für wen ist sie geeignet?
Die Behandlung ist schmerzfrei. Es entsteht ein sanftes Wärmegefühl auf der Haut. Je nach behandelter Region kann man mit bis zu einer Stunde Behandlungsdauer rechnen.
Problemzonen, wie Bauch, Po, Hüfte, Oberschenkel und Oberarme werden sowohl bei Frauen, als auch bei Männern erfolgreich behandelt. Direkt nach der Behandlung können wieder alle Aktivitäten wie gewohnt durchgeführt werden. Auch bei Problemzonen im Gesicht (z.B. Doppelkinn, hängende Bäckchen, Falten, ..) lässt sich sehr effektiv mit Radiofrequenz arbeiten.
Was kann man von der Behandlung mit Radiofrequenz und Ultraschall erwarten?
• Straffung und Festigung des Bindegewebes
• Umfangreduktion an Bauch, Po und Oberschenkel
• Minderung von Cellulite
Um eine dauerhafte Verbesserung des Hautbildes zu erreichen, benötigt man eine Kur von bis zu 8 Behandlungen in 14tägigen Abständen. Um den Effekt langfristig zu erhalten empfiehlt sich eine Auffrischung ca. einmal im Monat.

Gibt es Nebenwirkungen?
Es sind KEINE Risiken und Nebenwirkungen bekannt. Schwangere Personen oder Personen, die eine Chemotherapie oder Bestrahlung durchlaufen, sollen nicht behandelt werden. Eine leichte Rötung nach der Behandlung ist normal und klingt nach einigen Stunden komplett ab.