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Ein ungeschickter Stoß gegen die Bettkante, in der Eile Tür und Tisch gestreift, beim Sport blöd umgeknickt– und schon ist es passiert. Auf einen heftigen Schmerz folgt eine Verfärbung. Nahezu jede Sportverletzung, sofern sie eine geschlossene Verletzung des Bewegungsapparates ist, wird begleitet von Blutungen in das betroffene Gewebe. Es entsteht ein Bluterguss (Hämatom) und in der Regel versucht die Mehrheit diese Schwellung mit Hilfe von Eisanwendungen zu bekämpfen.

Vielerorts mag das plausibel klingen, jedoch hört man immer wieder unterschiedliche Meinungen zu diesem Thema, nämlich unbedingt Eis auflegen sagen die einen, die anderen wehren sich strikt gegen Eisanwendungen bei Verletzungen. Mittlerweile ist man jedoch generell sehr viel zurückhaltender geworden, denn die neusten Untersuchungen und Studien haben ergeben, dass die Anwendung von Eis verschiedene physiologische Wundheilungsprozesse ungünstig beeinflusst. Das heißt, es wird sogar davon gesprochen, dass Kryotherapie (=Fachausdruck für Behandlungen mit Eis)  die Heilungsdauer beträchtlich verlängert. Bei anderen Studien hingegen kam es durchaus zu positiven Effekten. Viele der Patienten gaben eine deutliche Schmerzlinderung an.

Die Frage, welche sich jetzt hier stellt, lautet, ob Eisanwendungen zu empfehlen sind. Dies ist schwierig zu beantworten und sollte von Person zu Person individuell beurteilt werden. Ich persönlich finde, dass die Behandlung mit Eis lediglich in den ersten 10 – 15 Minuten nach Auftreten einer akuten Verletzung sinnvoll ist, denn während dieser Zeitspanne gilt es den Schmerz zu lindern und die Schwellung einzudämmen. Das subjektive Empfinden des verringerten Schmerzes führt schnell dazu, dass man zu einem Befürworter der Eisanwendungen wird. Die verminderte Schmerzrezeptorenaktivität ist jedoch nicht gleichzusetzen mit einer beschleunigten Regeneration. Studien belegen, dass nach etwaigen Kryoanwendungen sich Ödeme sogar stärker ausbilden, als dies ohne Eis der Fall ist. Eis ist laut vieler Studien auch nicht entzündungshemmend. Wichtige Regenerationsprozesse können durch zu lange Eisanwendungen negativ beeinflusst werden.

Ich persönlich würde deshalb zu naturheilkundlichen Anwendungen wie dem Topfenwickel raten. Topfen (Quark) enthält Kasein (phosphorsäurehaltig) und dies bringt den krankhaft veränderten Stoffwechsel wieder in Schwung, da es eine „anziehende“ Wirkung hat und somit auf entzündete Gebiete einwirkt. Außerdem wirkt er abschwellend, entzündungshemmend, schmerzlindernd und angenehm kühlend laut diverser Studien.

Was sollte man also abschließend bei einer frischen Verletzung machen??

Bei akuten Verletzungen, wie zum Beispiel Muskelzerrungen, Faserrisse, Umknicken des Fußes, Stürze oder Verdrehungen des Kniegelenkes sollte immer nach der P.E.C.H Regel vorgegangen werden.

P = Pause (sofortiger Bewegungs- bzw. Belastungsabbruch)
E = Eis (aber nur 10-15min)
C = Compression (Bandagierung)
H = Hochlagern der betroffenen Extremität

Bereits am gleichen Tag der Verletzung sollte man von Eis auf Topfenwickel umstellen, um so die Entzündung noch gezielter eindämmen zu können. Dazu verwendet man einen gewöhnlichen Topfen bzw. Quark aus dem Supermarkt, den man auf die geschwollene Stelle relativ dick aufträgt und mit einer Plastikfolie umwickelt. Danach wartet man ca. 20-30min, also bis der Topfen getrocknet ist und man kann ihn wieder abnehmen. Nach einigen Wickeln kommt es bereits zu großen Erfolgen. Ein Geheimtipp besteht darin, dem Topfen einen Schluck Mineralwasser beizumengen, da er durch die Kohlensäure viel cremiger wird und somit viel einfacher auf die Haut aufzutragen ist.

Physiotherapie: Behandlung mit Lymphdrainagen

Olivia Weiss ist Physiotherapeutin vom Ambulatorium Igia in Salzburg und blickt auf eine langjährige Berufserfahrung als Trainerin im vita club zurück. Die Kombination Training, Fitness und Therapie, wie sie im vita club Salzburg möglich ist, ist ihr Geheimnis. Damit hat Olivia schon rund 1000 Patienten betreut – eine Serie an Erfolgserlebnissen für Therapeutin und Patient – wie der Erfahrungsbericht von Beate S.

Als OP-Schwester kommt Beate S. vier- bis fünfmal pro Woche zum Trainieren in den vita club Süd. Beate – eine leidenschaftliche Outdoor Sportlerin – verletzte sich im Dezember 2007 beim Schifahren. Diagnose: Kreuzband- und Meniskuseinriss. Drei Tage nach der Operation kam Beate zum ersten Mal in die Physiotherapie zur Behandlung mit manueller Lymphdrainage.

Was tun gegen geschwollene Beine, Krampadern und Wassereinlagerungen

Lymphdrainagen helfen nicht nur bei Verletzungen, sondern auch Krampadern, Cellulite, Wassereinlagerungen bzw. Ödemen als auch Schwellungen in den Beinen sowie Gesicht. Mittels Lymphdrainagen – einer sanften Massagetechnik – können diese unangenehmen Stauungen, Wasseransammlungen und Wadenkrämpfe entsprechend vorbeugt und behandelt werden.

Im Fall von Beate S. berichtet Physiotherapeutin Olivia Weiss : „Ich baue auf Kniebehandlungen mittels Lymphdrainage, weil dort schnell Erfolge zu verzeichnen sind. Außerdem erschien mir Beate als eine sehr zuversichtliche, fröhliche und aktive Person, was den Heilungsprozess positiv beeinflusst und schnell voranschreiten lässt“.

Manuelle Lymphdrainage: eine sanfte Massagetechnik

Während der ersten Therapieeinheit erklärte Olivia ihrer Patientin die Struktur und die Funktion des Knies, danach startete sie mit ihrer eigens entwickelten Physiotherapie, die manuelle Lymphdrainage, welche sie „Lymphdrainagen à la Olivia“ getauft hat. Dabei handelt es sich umeinen Therapieablauf, der sich vor allem bei postoperativen Schwellungen und Stauungen um die Gelenke bewährt hat. Hierbei werden die klassischen Techniken der Lymphdrainage, sanfte Muskeltechniken, spezielle Ausstriche, Aktivierung diverser abschwellungsfördernder Punkte und Lymphknoten am Körper sowie die Mobilisation des Gelenks im schmerzfreien Bereich miteinander kombiniert.

Zwei- bis dreimal pro Woche erschien Beate zur Therapie – die Patientin kam gut voran. Neben all den Übungen bekam sie von der Physiotherapie Praxis IGIA einen so genannten „Compac“ mit nach Hause. Das ist ein kleines, handliches Stromgerät, mit dem Beate den inneren Teil des Oberschenkelmuskels stimulieren und trainieren konnte. Da Beate fleißig war, sich an die Regeln der Wundheilungsphasen hielt und ihre „Hausaufgaben“ machte, konnte sie bereits Mitte Jänner wieder erfolgreich beim Spinning im vita club mitmachen.

Gezielte Reha Physiotherapie nach einer Knieverletzung

In Beates Fall war das so genannte „Propriozeptive Training“ ebenfalls sehr wichtig, so die Physiotherapeutin. Dabei handelt es sich um einen Teilaspekt der Koordination, die auch als Tiefensensibilität bezeichnet wird, und innerhalb des funktionellen Trainings und in der Reha Physiotherapie eine wichtige Rolle spielt. „Das Knie muss wieder lernen, wie und wo es im Raum steht, ohne dass man dauernd daranhinunter schaut“, erklärt Olivia. Die physiotherapeutischen Übungen dazu werden auf Kreisel, Kippbrett, Trimmelin, Schaummatte, teils mit geschlossenen Augen gemacht – sowie vor dem Spiegel, um die korrekte Beinachse sehen undeinstellen zu können. „Ende März konnten wir die Therapiereihe mit Übungen aus dem Sprung-ABC abschließen. Das warfür Beate anstrengend und herausfordernd und koordinativ schwierig. Trotzdem hatten wir beide Spaß am Training. Letztendlich hat alles bestens geklappt. “Beate konnte danach ihren Sportarten wieder ohne Einschränkungen nachgehen und hatte sowohl beim Windsurfen, als auch beim Freeriden keine Probleme – bis sie im Frühjahr 2009 wieder bei Olivia zur Therapie erschien: Sie hatte sich im Frühjahres-Matsch-Schnee mit den Carvern verkantet und ist wieder gestürzt. „Ich war heilfroh, dass sie direkt nach der erneuten Knieverletzung und der Arthroskopie zu mir kam, denn mit den abschwellenden Maßnahmen kann man normalerweise direkt starten! Oftmals warten die Patienten viel zu lange, dabei helfen gerade diese ‚sanften’ Massagemethoden dem Heilungsprozess auf den Sprung. Wir haben dann gleich wieder die manuelle Lymphdrainage angewendet, und nach nur einer Woche Krankenstand konnte Beate wieder ihrem normalen Tagesablauf nachgehen. Beate  geht es zur Zeit prima, sie ist braungebrannt vom Windsurfen, Berggehen und Biken, und wann immer ich sie strahlend und voller Elan im vita club sehe, weiß ich: es ist alles okay bei ihr, sie braucht mich nicht mehr.“

Wenn Sie mehr Informationen zur Manuellen Lymphdrainage erhalten möchten, empfehlen wir Ihnen sich auf der Website des Ambulatoriums IGIA zu informieren.