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Im letzten Artikel wurde ein grober Überblick über die unterschiedlichen Wirbelsäulenabschnitte gegeben. Heute möchten wir Ihnen die einzelnen Bauteile der Wirbelsäule näher bringen.

Aufgrund der verschiedenen  Aufgaben von Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule unterscheiden sich Form und Aufbau der einzelnen Wirbelkörper zum Teil sehr stark, der Grundaufbau bleibt jedoch immer gleich.
So kann man an jedem Wirbel einen sogenannten Wirbelkörper erkennen, welcher am rückwertigen Ende durch einen knöchernen Bogen erweitert wird. Durch das dazwischen liegende Loch entsteht ein Kanal, sozusagen ein Tunnel, in welchem sich das Rückenmark befindet.  Gemeinsam mit dem Gehirn bildet letzteres das zentrale Nervensystem, welches unter anderem für lebenswichtige Funktionen (Atmung, etc.) aber auch für die Steuerung der Bewegung, das Gefühlsempfinden sowie unser Denken und vieles mehr, zuständig ist. Somit hat unsere Wirbelsäule eine weitere, überaus bedeutende Funktion: Sie schützt einen Teil der wichtigsten Schaltzentrale im menschlichen Körper.

Um wieder auf den Aufbau des Wirbelkörpers zurück zu kommen, so besitzt dieser neben dem Wirbelkörper und dem Wirbelbogen samt Wirbelloch noch einige weitere wichtige Merkmale. Beispielsweise den sogenannten Dornfortsatz, welcher den Wirbelbogen nach hinten hin abschließt. Greifen wir uns auf den Rücken und beugen uns nach vorne so sind diese Fortsätze meist deutlich zu tasten.

Etwas weiter in der Tiefe und für uns im Normalfall nicht zu „erfühlen“ sind die Querfortsätze links und rechts am Wirbelbogen. Gemeinsam mit den Dornfortsätzen bilden die Querfortsätze wichtige Ansatzstellen für die Rückenmuskulatur.

Zwischen den einzelnen Wirbeln treten zu beiden Seiten die sogenannten Spinalnerven aus dem Rückenmark aus, welche von dort in die jeweiligen Körperregionen laufen.

Neben den knöchernen Wirbelgelenken sind die einzelnen Wirbel auch durch zahlreiche, kleine und größere Bänder miteinander verbunden. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Wirbelsäule ist die Bandscheibe, eine Knorpelscheibe welche als Puffer zwischen den Wirbelkörpern fungiert. Durch ihren elastischen Aufbau (man kann sie in etwa mit einem festen Gelkissen vergleichen) verleiht sie der Wirbelsäule zusätzliche Mobilität, außerdem reduzieren die Bandscheiben die Druckbelastung auf Wirbel und weiterlaufend auch auf das Gehirn maßgeblich. Durch die Flexibilität der Bandscheibe kann es allerdings auch zu negativen Folgen kommen – unter anderem durch übermäßige, einseitige oder auch fehlende Bewegung kann es passieren, dass das Bandscheibenmaterial auf einen Spinalnerv oder sogar auf das Rückenmark drückt und somit Beschwerden hervorruft. Dieses viel bekannte Krankheitsbild wird als Bandscheibenvorwölbung bezeichnet, tritt zusätzlich Bandscheibenmaterial in den Wirbelkanal aus, spricht man von einem Bandscheibenvorfall. Genauere Erläuterungen zu diesem Krankheitsbild finden Sie im entsprechenden Artikel in diesem Blog.

Neben den Bandscheiben senkt auch die natürliche Krümmung der Wirbelsäule die Druck- und Stoßbelastungen, welche zum Beispiel beim Gehen auf den Körper wirken. diese spezifische, doppelt gewundene Form wird aufgrund ihres Aussehens als „Doppel- S- Form“ bezeichnet.
Da die unteren Wirbel viel mehr Druckbelastung durch das Körpergewicht von oben tragen müssen, sind die Wirbelkörper in der Lendenwirbelsäule deutlich massiver als jene der Halswirbelsäule. Diese Form ist vergleichbar mit einem Baumstamm – auch dieser ist am unteren Ende für gewöhnlich dicker und kräftiger und verjüngt sich nach oben hin immer mehr.

Zusammenfassend kann man sagen, dass es noch viele weitere wichtige Aspekte gibt in Bezug auf unsere Wirbelsäule. Weitere Informationen zum Aufbau der Wirbelsäule, unter anderem zu den unterschiedlichen Muskeln im Bereich des Rumpfes  werden in anderen Artikeln noch einmal gesondert besprochen. Ebenso arbeiten wir auch bereits an wissenswerten Informationen zu unterschiedlichen Krankheitsbildern der Wirbelsäule.

 

 

Stütze, Stoßdämpfer, Bewegungselement – Was wären wir Menschen nur ohne unsere Wirbelsäule? Unvorstellbar wie es nur wäre, ein Leben ohne unser Rückgrat. Multifunktionell konzipiert für Mobilität und Stabilität zugleich erlaubt uns unsere Wirbelsäule eine Vielzahl von Bewegungskombinationen. Um dies zu gewährleisten, verfügt die Wirbelsäule über ihre charakteristische Form und den einzigartigen Aufbau.

Wie der Name bereits erahnen lässt, besteht unser Rückgrat aus einer „Säule“ übereinandergestellter Wirbelknochen. Vorzustellen wie die Glieder einer Kette sind die einzelnen Wirbel über kleine Gelenke mit den benachbarten Wirbeln verbunden. Zwar ist in den jeweiligen Gelenken alleine nur wenig Bewegung möglich, so entsteht in Summe betrachtet aber jene große Vielfalt an Bewegung, welche wir von unserer Wirbelsäule kennen. Neben Beugung und Streckung, Drehung sowie die Neigung zur Seite finden wir in unserem Alltag vorrangig zusammengesetzte Bewegungsmuster, welche die einzelnen Bewegungskomponenten vereinen.

 

Grundsätzlich kann die menschliche Wirbelsäule in drei Große Abschnitte geteilt werden.
 

  • die Halswirbelsäule: Sie wird gebildet aus den obersten 7 Wirbeln und ermöglicht vor allem Mobilität für unseren Kopf,
    um so unsere Sinnesorgane optimal nutzen zu können
    (Beispiel: Drehen des Kopfes in Richtung einer Geräuschquelle, visuelle Aspekte, etc.)
  • die Brustwirbelsäule:Diese besteht aus 12 Wirbeln, welche an den Seitenflächen mit den Rippen verbunden sind.
    Somit werden Brustkorb, Brustwirbelsäule und auch der Schultergürtel funktionell betrachtet zu einer Einheit.
  • die Lendenwirbelsäule:
    Sie bildet die Basis der Wirbelsäule und ist mit dem Kreuzbein verbunden.
    Die Lendenwirbelsäule setzt sich aus 5 Wirbeln zusammen.
  • das Kreuzbein:
    Im Laufe der Evolution sind die ursprünglichen 5 Wirbelknochen des Kreuzbeins miteinander verschmolzen.
    Gemeinsam mit den beiden Darmbeinschaufeln bildet das Kreuzbein das Becken.
  • das Steißbein
    bezeichnet den letzten Fortsatz der Wirbelsäule unterhalb des Kreuzbeins
    – auch hier haben sich im Laufe der Entwicklung 5 kleine Knöchelchen miteinander vereint, man könnte das Steißbein somit auch als „Überbleibsel“ eines Schwanzes deuten.

Im zweiten Teil der Informationsserie zur Wirbelsäule finden Sie noch genauere Hinweise zum Aufbau der einzelnen Wirbel sowie zu anderen Strukturen in und um die Wirbelsäule.