Der Begriff Spiraldynamik ist dem ein oder anderen bestimmt schon einmal untergekommen. Doch worum handelt es sich bei der Spiraldynamik wirklich?
Die Spiraldynamik ist ein dreidimensionales Bewegungskonzept, welches in der Schweiz seinen Ursprung hat. In der Spiraldynamik gibt es keine vorgeschriebenen Handgriffe, Übungen oder Trainingsregeln. Hierbei steht die Analyse der Bewegungsabläufe auf der Basis einer dreidimensional betrachteten Anatomie im Vordergrund. Das heißt, Strukturen wie Bänder, Knochen und Muskeln sind im menschlichen Körper überwiegend spiralförmig angeordnet. Dieses spiralförmige Ordnungsprinzip zieht sich wie ein roter Faden durch die Haltungs- und Bewegungskoordination.
Die Spiraldynamik umfasst unter anderem die Wahrnehmungsschulung, Mobilisierung, Entspannung von hypertonen, also verspannten Strukturen, sowie die Aktivierung der Impulsmuskulatur (tiefe, gelenksnahe Muskeln). Strukturen können gekräftigt und koordinierte Bewegungen besser erlernt werden.
Ein Beispiel:
Das Spielbein ist jenes Bein, welches beim Gehen in der Luft gehalten wird, sprich Hüfte und Kniegelenk sind gebeugt. Das Standbein ist jenes Bein, welches zu dem Zeitpunkt am Boden steht. In der Standbeinphase dreht der Oberschenkelkopf nach außen, der Unterschenkel nach innen. Es kommt zu einer Verschraubung aufgrund von unterschiedlichen Muskelzügen.
Funktioniert diese Verschraubung nicht, kann es zu chronischer Überlastung der Strukturen kommen.
Typische Anwendungsbereiche der Spiraldynamik sind traumatische Erkrankungen wie beispielsweise Meniskusrisse und Kreuzbandverletzungen aber auch orthopädische Problematiken im Wirbelsäulenbereich, die oftmals durch chronische Fehlbelastungen entstehen. Des Weiteren können Beschwerden im Kiefer-, Schulter-, Becken- und Fußbereich gezielt behandelt werden.
Ziel der Spiraldynamik ist die Integration eines anatomisch koordinierten Bewegungsverhaltens im Alltag. Dies kann nur erreicht werden, indem sich der Patient unkoordinierte Bewegungen bewusst macht und neue anatomisch sinnvolle Bewegungen erlernt. Außerdem werden verkürzte und verspannte Strukturen entspannt und untertonisierte Strukturen aktiviert.
Zusammenfassend kann man sagen, dass es sich bei der Spiraldynamik um ein äußerst effektives und vielseitig anwendbares Konzept handelt.
Katharina Golser, Physiotherapeutin im igia Ambulatorium Aigen
Quellen:
http://www.spiraldynamik.com/konzept.htm
Spiraldynamik ® Lehrgang basic Move/Med, Astrid Meyer, Renate Lauper, Maja Christen, Christian Heel, 01/15
http://www.spiraldynamik-yoga.at/pdfs/artikel/gebrauchsanleitung_fuer_den_koerper.pdf